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Blaubeerzeit

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DA IST SIE!

Die beerigste und bunteste Zeit des Jahres. Es ist Beerenzeit. Die verschiedenen Beeren und Früchte sind das tollste am Sommer. Am liebsten frisch vom Feld direkt in den Mund, aber da wir ja auch gern was essen, wandern das ein oder andere Früchtchen in Kuchen, Kompott oder andere Leckereien.

Schaut mal bei „Mundraub“ vorbei, vielleicht kann man sogar in Eurer Nähe was nettes pflücken und falls Ihr wie wir leider kein Glück habt, gibts immer noch nette Bauernhöfe die zum selbstpflücken einladen.

Wir waren auf dem Schmücker Hof in Bottrop Kirchhellen pflücken. Tolle Blaubeerfelder, schöne dicke und vor allem leckere Früchte. Nebenan gibt es auch Himbeeren, Brombeeren und früh genug auch Erdbeeren. Also an Ausbeute hat es uns nicht gemangelt.

 

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Mein absoluter Favorit, wofür man mich auch nachts wecken könnte und eine meiner schmackhaftesten Kindheitserinnerungen sind : JAGODZIANKI.

Süße polnische Hefebrötchen mit Blaubeerfüllung und Streuseln. Was soll man mehr sagen. Das ist pures Blaubeerglück.

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Streusel
  • 100 g Mehl 405
  • 70 g weiche Butter, Süß – oder Sauerrahm
  • 70 g Rohrzucker
Hefeteig
  • 500 g Mehl
  • 200 – 250 ml warme Milch, pasteurisierte Biomilch
  • 50 g Rohrzucker
  • 25 g frische Hefe, toll wäre Bioreal Biohefe
  • 75 g flüssige, aber abgekühlte Butter
  • Prise Meersalz
  • 1 Ei + Eigelb zum bestreichen
Blaubeerfüllung
  • 500-700 g Blaubeeren – Alternativ gehen auch tiefgefrorene
  • 3 EL Rohzucker
  • 2 TL Kartoffelstärke
  • Mark einer ausgekratzten Vanilleschote
Puderzuckerguss
  • 250 g Puderzucker
  • 3-4 EL frischen Zitronensaft alternativ geht natürlich auch Wasser

Für die Streusel

Alle Zutaten in eine Küchenmaschine – bei uns ist es die Kitchen Aid – mit Schlagaufsatz geben. Ja, richtig – Schlagaufsatz. Warum? Weil Ihr dann die perfekten feinen, krümeligen Streusel bekommt. Nicht die dicken Brocken, welche für bestimmte Kuchen und Gebäck super sind, sondern schöne Streusel, bröselig und fein.

Sollte der Teig ein bisschen am Rand der Schüssel haften, befördert ihn einfach mit Hilfe eines Teigschabers in die Mitte und werft nochmal die Maschine an.

Lasst die Krümmelchen in den Kühlschrank wandern bis zur Verwendung. Mischt sie mal ein – zweimal durch, damit sie nicht aneinander kleben.

Für den Hefeteig

Ich weiß, Hefeteig ist nicht jedermanns Sache. Ich finde allerdings mit ein paar kleinen Kniffen bekommt man ein fluffiges Teilchen hin. Also nicht aufgeben und gut durchlesen.

Das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Hier nun Hefe und einen kleinen Teil Milch zusammen verrühren. So das ein klebriges, matschiges Hefe-Mehlgemisch entsteht. Das mit dem seitlich liegendem Mehl abdecken und 15 Minuten quellen lassen. Das nennt sich Vorteil und ist die Gelinggarantie für einen guten Start.

Wichtig beim Hefeteig machen – nicht alles zusammen und auf einmal in die Schüssel kippen, es sei denn es steht so im Rezept, und hoffen das es was wird. Das Salz zum Beispiel kommt immer zum Schluss in den Teig. Milch und andere Flüssigen Bestandteile müssen sozusagen „erfühlt“ werden. Wenn man stur die ganze Flüssigkeit zugibt, kann es passieren das der Teig zu feucht wird, bedeutet man muss wieder Mehl hinzufügen – das wiederum verfälscht den Geschmack. Also fühlt Euren Teig.

Wenn der Vorteig soweit aufgegangen ist, gebt Ihr Zucker, Ei und Butter hinzu. Die Butter muss abgekühlt sein, ansonsten gibt es auch hier Schwierigkeiten. Alles langsam verkneten (entweder in der Schüssel oder auf der bemehlten Arbeitsfläche) und nach und nach die Milch zufügen. Immer wieder kneten und fühlen ob noch mehr Milch hinzugefügt werden muss. Wenn sich der Teig gut anfühlt, nicht mehr an den Händen klebt fügt man das Salz hinzu, knetet nochmals gut durch und lässt den Teig, leicht bemehlt und abgedeckt (an einem warmen Ort versteht sich) mit einem Küchentuch ruhen. Etwa 60 – 90 Minuten, bis das Volumen deutlich zugenommen hat.

Für die Blaubeerfüllung

In der Zwischenzeit machen wir die Füllung fertig.

Blaubeeren einfach mit allen Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen lassen. Nur so lange, bis man merkt das die Masse andickt. Die Blaubeeren sollen noch Struktur haben. Dann einfach auskühlen lassen.

Weiter

Backofen auf 180 Grad (Ober – Unterhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier oder Silpat Matte (Wiederverwendbar) auslegen.

Den aufgegangenen Hefeteig rollt Ihr großzügig aus 3-5 mm und stecht große Kreise aus. Ich habe hier eine 22cm (im Durchmesser) große Schüssel verwendet. Das macht ihr bis der Teig aufgebraucht ist.

Dann kommt die Füllung großzügig drauf. Natürlich kann man das ganze auch kleiner gestalten, aber diese „Teilchen“ leben von viel Füllung und ihrer Größe.

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Jetzt drückt Ihr die Seiten gut zusammen und dreht es mit der „hässlichen“ Seite auf das Backblech und lässt sie weitere 15 Minuten gehen.

Jetzt könnt Ihr schonmal die Streusel backen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Streusel darauf verteilen. Für 15 Minuten backen und zwischendurch durchmischen, damit sie eine einheitliche Farbe bekommen. Auf dem Backblech auskühlen lassen.

Das Eigelb nun mit 2 EL Wasser verrühren und die Brötchen damit einstreichen. Dann kommen die Schätzchen in den Backofen für 15-20 Minuten. Die Brötchen sollen hohl klingen, dürfen aber nicht zu braun werden. Auf einem Gitter handwarm auskühlen lassen.

Den Puderzuckerguss vorbereiten. Ihr könnt ihn flüssiger bzw. fester machen – das ist reine Geschmackssache. Eigentlich dient er hier eh nur als Kleber für die Streusel. Verteilt den Guss auf den Brötchen und lasst ihn 1-2 Minuten antrocknen. Dann verteilt Ihr sie abgekühlten Streusel darauf und drückt sie leicht an.

 

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Am besten schmecken Jagodzianki wenn sie einen Tag durchgezogen sind, meist kann man aber nicht die Finger davon lassen und so wandert zumindest eine – für die Wartezeit – im Bauch.

Lasst es Euch schmecken,

Eure Dagmara